BAD ZWISCHENAHN, 11. Mai 2011
Preisträgerin ist „völlig platt“
Auszeichnung Rita Kropp erhält Landschaftsmedaille
–
Verdienst ums Plattdeutsche

Umrahmt von Fünftklässlern des Gymnasiums überreichte
Ernst-August Bode Rita Kropp die Landschaftsmedaille. BILD:
Markus Minten
Ernst-August Bode hob das vielfältige Engagement der 63-Jährigen
hervor.
Die Auszeichnung war ein gut gehütetes Geheimnis.
von Markus Minten; NWZ
Bad Zwischenahn - Als der Morgen mit
einem „Streit“ zwischen Rita Kropp und ihrem Ehemann Reinhard
begann, ahnte die 63-Jährige noch nichts davon, was ihr einige
Stunden später widerfahren sollte. Sie hatte sich auf eine Führung
von Fünftklässlern des Gymnasiums durch den Park der Gärten
vorbereitet und entsprechende Kleidung herausgesucht. Er hingegen
hatte auf etwas Schickeres gedrängt – ohne allerdings zu sagen,
warum. Seit dem 11. April war Reinhard Kropp eingeweiht – und hatte
„dicht gehalten“.
Um 11 Uhr wurde das Geheimnis dann im Pavillon des Parks der Gärten
gelüftet. Dorthin hatten die Organisatoren Rita Kropp unter dem
Vorwand eines Pressegespräches über nachwachsende Rohstoffe gelockt.
Doch nicht nur die Presse wartete. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich
eingefunden – allen voran Ernst-August Bode, Vizepräsident der
Oldenburgischen Landschaft. Dieser hatte die Landschaftsmedaille
mitgebracht, die er Ria Kropp „für die Verdienste, die Sie sich um
die niederdeutsche Sprache und die niederdeutsche Kinder- und
Jugendbildung im Oldenburger Land erworben haben“ verlieh.
„Die Akzeptanz der plattdeutschen Sprache hat ganz viel mit Ihrer
Arbeit zu tun“, hob Bode hervor. Getreu ihres Mottos „Plattdeutsch
gehört in den Kindermund“ verfolge Rita Kropp den richtigen Ansatz,
die Sprache nicht nur zu bewahren, sondern sie auch an Kinder
weiterzugeben. Der Vizepräsident betonte, dass die 63-Jährige die
Verbindung von Liebe zur plattdeutschen Sprache und Lehrerberuf
optimal nutze. Neben der Förderung des Niederdeutschen an der
Grundschule Elmendorf-Aschhausen engagiere sich Rita Kropp beim
Umweltbildungszentrum, im Park der Gärten, beim Plattdeutschen
Lesewettbewerb, im Spieker – dem Heimatbund für niederdeutsche
Kultur – und in der Oldenburgischen Landschaft selbst, zählte Bode
das breit gefächerte Engagement auf.
Die Geehrte zeigte sich ob der gelungenen Überraschung „völlig
platt“, gab die Auszeichnung gleich aber symbolisch weiter: „Alles,
was ich getan habe, habe ich nicht alleine gemacht“, dankte sie
Familie, Kolleginnen, Freunden und anderen Weggefährten.